Wir haben unsere Berufung gefunden ;)

Donnerstag, 23.07.2015
Meine Lieben, ich hoffe euer Tag wird nur annähernd so schön wie unserer heute war, weil dann habt ihr einen echt tollen :P

Weil John gestern mit mir rum gescherzt hat, ich solle Cody am nächsten morgen so ca frühs um sechs einen Ar***tritt verpassen, damit er früh genug zur Arbeit kommt, hat der mich einfach gefragt ob ich wirklich mit will!
Wir also heute früh schon um sechs aus den Federn, und ab aufs Quad. Judith ist bei John mit, ich bei Cody. Damit wir durch den Fahrtwind nicht frieren, haben wir jeder eine Art Weste und eine Jacke bekommen, die uns warm halten sollten. Cody und ich haben zuerst mal seinen Arbeitshund geholt, der ziemlich jung und unerfahren ist, aber trotzdem total putzig!

Unsere erste Aufgabe war es Schafe in die Verladestation zu bringen, da diese von einem Truck abgeholt werden sollten. Also erstmal die von ihrer Weide holen und zur Station bringen, und dann alle schön ordentlich den Gang entlang in den Truck. Da irgendwann später noch ein Truck für ein paar Rinder kommen sollte, haben wir die gleich auch in die Verladestation gebracht.
Danach ging es verschiedene Kühe, Rinder und Schafe von einer Weide auf eine andere bringen. Mit dem Quad ist das wirklich ein Heidenspaß, und es ist auch unglaublich spannend, wie diszipliniert die Jungs ihre Hunde trainieren.

Als wir eine Herde Bullen auf eine etwas grünere Wiese bringen wollten, haben diese arroganten Herren doch glatt den Zaun mitgenommen. Also mussten wir danach wieder zurück um ihn zu reparieren. Mit dem Quad ist das echt eine leichte Arbeit, aber wenn man sich mal vorstellt, dass die Farmer früher jedes mal vom Pferd steigen mussten oder sogar laufen mussten, fällt einem erstmals auf, wie leicht man es heutzutage hat.
Auf dem Weg zurück zum Haus durfte ich das Quad mal testen. Da Codys anscheinend älter ist, meinte er ist es schwerer zu schalten und zu lenken, was aber meiner Meinung nach mit ein bisschen Übung leicht zu beweltigen ist ;)

Back home gab es schnell einen Kaffe, und schon waren die Jungs wieder auf dem Weg. Wir dagegen wollten mal wieder etwas nützliches tun, und haben angefangen den Ofen und die Vorratskammer sauber zu machen. Trotz unserer harten Arbeit sind wir mal wieder nicht fertig geworden. Denn da Sally heute nach einer Erkältung zum ersten Mal seit wir da sind arbeiten war, waren wir zuständig fürs Mittagessen. Sally hat uns vorher natürlich alles erklärt. Es gab eine super leckere Quiche mit Speck, die wir einfach nur aufwärmen mussten.
Nach dem Mittagessen wollten wir eigentlich nur kurz die Hühner frei lassen und dann weiter putzen, aber die Jungs hatten anscheinend andere Pläne für uns ;)
Als wir zur Tür raus sind war John schon unterwegs. Judith hat sich das Fahrrad geschnappt und ich bin nebenher gelaufen. Aber auf einmal kam Cody raus, stieg aufs Quad und fuhr langsam neben mir her. Ich dachte er will irgendwas von mir, und hab deswegen halt gefragt ob ich ihm irgendwie helfen kann. Und dann meinte er nur, er guckt wo wir hingehen, weil er eigentlich mit uns Schafe scheren gehen wollte, weil die Jungs am Mittagstisch darüber geredet haben. Wir natürlich sofort Feuer und Flamme und die Hühner so schnell wie möglich Hühner sein lassen.
Dann wieder rauf aufs Quad die Schafe einfangen die es zu scheren gab. Insgesamt fünf. Als sie in der Scherstation waren, erklärte Cody uns ein bisschen was über seinen Job und die Schafe, während er Ihnen eine Art Wurmkur verpasste.
Und dann gings los! Das erste Schaf war dran und zack wars nackt. Das zweite war nicht ganz so einfach, aber er meinte schon vorher, dass das Schaf ihn nicht mag und er das Schaf nicht ;)
Das dritte war wieder schnell entwollt...
Beim vierten gings dann ab...denn Judith war dran! Cody hat das meiste vom Schaf geschoren und nur einen Teil am Hintern übrig gelassen der einfacher ist. Beim fünften Schaf war ich dann dran. Wir mussten das Tier zwischen unsere Beine klemmen und hatten die Schermaschine in der einen Hand, den Schafkopf in der anderen. Cody hat uns gnädigerweise mit der Hand ein bisschen geführt, damit wir den armen Tierchen keine Schnittwunden verpassen konnten oder die Wolle zerstören. Jetzt erst kann ich mir vorstellen wie anstrengend es sein muss, sowas den ganzen Tag zu machen! Die Maschine vibriert so heftig, dass man allein davon nen Muskelkater bekommt :D
Die Schafe zappeln zwar weniger als ich dachte, aber es ist trotzdem ziemlich schwer sie zu halten. Also Judith und ich haben unsere Berufung gefunden ;) beim Schafe scheren kann man viel reisen und verdient wirklich gut Kohle.

Nach der harten Arbeit sind wir fast zeitgleich mit Sally zuhause angekommen, die einen Monster - Familien - Einkauf hinter sich hatte. Deswegen wurde erst mal alles schön aufgeräumt.
Wie unsere Gastmutter es anscheinend jeden Tag macht, sind wir danach in einen Stall gleich um die Ecke. Hier hilft sie einer jungen Tierärztin aus und macht alles was gemacht werden muss. Als alles sauber war wurden die Pferde sauber gemacht. Sie ist eins geritten, und ich durfte ein anderes vom Stall reiten, dass sich am Vorabend in einem Zaun verwurschtelt hat. Deswegen hat es ein bisschen gelahmt, aber ich sollte trotzdem drauf bleiben...hm.





Die Stallbesitzerin kam wirklich spät. Erst um halb sieben saß sie auf dem Pferd, das Sally vorher für sie fertig gemacht hat. Um acht erst sind wir ca nach Hause, wo die Jungs schon sehnlichst auf uns gewartet haben...weil sie hunger hatten...uuuufff

Nach einem leckeren Eintopf wurde wie jeden Abend der Fernseher angemacht und der Abend beendet ;)

Xoxo lina